Wie wird PRO-SET Epoxid verwendet

nachhaertungszeiten

Die Nachhärtungs-Abläufe variieren je nach Harz-/Härterkombination, den gewünschten physikalischen Eigenschaften des Laminats und der Fähigkeit der Nachhärtungsausrüstung, die Zieltemperatur zu erreichen und zu halten.

Während der Nachhärtung wird die Temperatur des Laminats langsam auf die Zieltemperatur der Nachhärtung erhöht, eine bestimmte Zeit gehalten und dann langsam auf Raumtemperatur gesenkt.

Eine Erhöhung Aushärtungstemperatur kann im Prinzip beginnen, sobald das Laminat aufgebracht ist. Dabei ist jedoch Vorsicht geboten. Beachten Sie, dass das ungehärtete Epoxid flüssiger wird und von vertikalen Laminaten ablaufen kann, sobald es erwärmt wird. In manchen Prozessen kann dadurch das Harz-/Faserverhältnis inakzeptabel werden. Außerdem kann bei dickeren Laminaten die Wärme der Nachhärtung zusammen mit der exotherm entstehenden Wärme einer großen Menge aushärtenden Epoxids so groß sein, dass sie das Laminat oder die Form beschädigt. Aus diesen Gründen sollte die Nachhärtung erst einsetzen, wenn das Epoxid eine Anfangshärtung bei Raumtemperatur erreicht hat.

Die Zieltemperatur der Nachhärtung wird von den gewünschten mechanischen oder thermischen Eigenschaften bestimmt. Sie ist jedoch auch Einschränkungen der Nachhärtungsausrüstung unterworfen oder abhängig von der Fähigkeit der Kernmaterialien oder Form, die Nachhärtungstemperaturen auszuhalten.

Obwohl die empfohlenen Mindest-Nachhärtungstemperaturen geringer sein können, liegt der effektivste Bereich zum Nachhärten von PRO-SET® Epoxiden zwischen 60 – 82 °C (jedoch nicht, wenn ein LAM-251 HT Härter verwendet wird).  Die Zieltemperatur bestimmt die maximal erreichbaren technischen Eigenschaften einer Harz/Härter-Kombination.  Die größte Steigerung der Eigenschaften lässt sich innerhalb von 8 Stunden erzielen, mit abnehmender Tendenz bis zu 16 Stunden.

Die Laminatdicke bestimmt die Temperaturanstiegsrate. Ein dickes Laminant erfordert eine Haltezeit, die eine Normalisierung der Temperatur im gesamten Laminat ermöglicht. Ein Kern kann einen Teil des Laminats isolieren, so dass dieser Teil hinter dem durchschnittlichen Temperaturanstieg zurückbleibt. Verwenden Sie Thermoelemente, um die Temperatur an mehreren Stellen der Komponente während der Nachhärtung zu überwachen.

Erhöhen Sie die Laminattemperatur in kontrollierter Weise, so dass sie nicht die thermischen Eigenschaften des Epoxids im Laminat übersteigt. Während der Erwärmung des Laminats wird das Epoxid weiter gehärtet. Die Temperaturanstiegsrate muss langsam genug sein, um die zusätzliche Epoxidhärtung zu ermöglichen und die thermischen Eigenschaften des Epoxids über die Laminattemperatur hinaus anzuheben. Wenn die Laminattemperatur die thermischen Eigenschaften des Epoxids übersteigt, kann sich die Oberfläche verziehen oder das Laminat drückt sich durch.

Beachten Sie die folgenden Anleitungen, um einen thermischen Schock während der Nachhärtungszyklen zu vermeiden:

1. Erhöhen Sie die Temperatur von Raumtemperatur in einer gleichmäßigen Geschwindigkeit   von 8 – 11 °C pro Stunde.

2. Alle 22 °C  Temperatursteigerung, halten Sie diese für eine weitere Stunde, so dass sich die Temperaturen im Inneren des Laminats angleichen. Setzen Sie den Temperaturanstieg von 8–11 °C pro Stunde fort.

3. Setzen Sie diesen Zyklus fort, bis die Zieltemperatur der Nachhärtung erreicht ist.

4. Halten Sie die Zieltemperatur mindestens 8 Stunden (außer beiLAM-251-HT Härter). Die physikalischen und thermischen Eigenschaften des Bauteils verbessern sich weiter, bis 100 % der potentiellen Eigenschaften erreicht sind. Niedrigere Zieltemperaturen erfordern längere Nachhärtungszeiten bis 100 % erreicht sind.

5. Senken Sie die Temperatur wieder in einer gleichmäßigen Geschwindigkeit von 8 – 11 °C pro Stunde.

6. Halten Sie die Temperatur von 35 °C zwei Stunden lang, um eine Normalisierung zu ermöglichen.

7. Schalten Sie die Wärme ab, so dass eine Abkühlung auf Raumtemperatur möglich ist. Dieser Ablauf wird beim Aushärten eines leichteren Laminats empfohlen. Die Geschwindigkeit des Temperaturanstiegs muss bei Formen, Blöcken und schweren Laminaten reduziert werden. Wir empfehlen, Prüfplatten mit dem vorgesehenen Laminatplan herzustellen, um den idealen Nachhärtungszyklus festzulegen. Thermoelementdrähte, die in das Testlaminat eingelassen werden, können die Temperaturverzögerung während der Nachhärtung messen.